Die Meierei

Mitten in Witzenhausen-Unterrieden steht die Alte Meierei, bestehend aus dem Wohnhaus, dem Stall und der Scheune. Heute erstrahlt sie wieder in ihrem alten Glanz und das ökologisch und fachwergerecht sanierte Wohnaus und der zu Wohnraum umgebaute ehemalige Viehstall bieten uns tollen Wohn-, Rückzugs- und Gemeinschaftsraum um gut miteinander zu leben.

Vorher -Nachher Vergleich (Stand 2020)
Die fertig sanierte Meierei vom Scheunenboden aus geblickt.
Umgekehrte Perspektive: von der Straße auf die Scheune blickend
Winterimpressionen
Vogelperspektive – noch in unsaniertem Zustand


Auf diesen Bildern liegt die Meierei noch im  Dornröschenschlaf:

Die Meierei- gerade noch im Dornröschenschlaf… heute haben wir sie entpackt und ihr wunderbares Fachwerk freigelegt

 


Geschichte der Meierei

Die Hofstelle lässt sich bis 1790 zurückverfolgen und wurde ursprünglich als Meierhof von der adligen Familie Goddäus betrieben. Die vergangenen sechs Jahrzehnte bewirtschaftete die Familie Langer die Alte Meierei, von der wir den Hof im April 2018 gekauft haben.

Mit nur einem Koffer sei sein Großvater Alois, ein Landwirt aus dem Sudetenland, 1946 mit seiner Frau und zwei Söhnen nach Witzenhausen gekommen, erzählt uns unser Nachbar Robert Langer.

„Nach kurzem Aufenthalt im Verbriebenenlager erhielt Alois Langer Ende 1946 eine Arbeitsstelle und Wohnung für seine Familie im landwirtschaftlichen Betrieb in Stiedenrode“, erinnert sich Robert. 1951 erfolgte die Aufteilung des Gutes Albrecht in Unterrieden, zu dem auch die Alte Meierei gehörte. „Eigentümer der Ländereien war die Industriellenfamilie Henschel aus Kassel. Henschel wollte das Land im Rahmen der Bodenreform verkaufen. Das Land Hessen übte das Vorkaufsrecht aus, und das Gut wurde in mehrere Höfe aufgeteilt. So entstanden vier vollerwerbslandwirtschaftliche Betriebe, die Zuwanderer aus dem Osten erhielten. Alois Langer konnte die Alte Meierei über eine Kreditfinanzierung erwerben.“

Robert weiß noch, wie der Hof anfangs mit einem Pferdegespann, Jule und Moritz, bewirtschaftet wurde, das sein Großvater vom Hof Albrecht übernommen hatte. Mit Hilfe seiner Familie, insbesondere seines Sohnes Gustav, sowie weiteren Aushilfskräften habe sich der Hof recht schnell entwickelt. „Nach und nach erfolgten umfangreiche Investitionen in Arbeitsgeräte und Maschinenpark.“ Die Langers bewirtschafteten 20 Hektar im Eigentum sowie einige Flächen Pachtland. „Alle gängigen Getreidesorten, Kartoffeln, Futter- und Zuckerrüben, wurden angebaut. Hinzu kamen in der Viehzucht bis zu sieben Kühe, Jungvieh, Bullen – insgesamt 20 Stück Vieh. Außerdem zwei Sauen und damit Ferkel für die Schweinemast.“

1985 hat sein Vater Gustav die Milchproduktion ein gestellt, „dafür aber die Bullenmast bis 1990 um weitere sieben Plätze ausgebaut“, erzählt Robert. „1990 nutzte er eine Vorruhestandsregelung und verpachtete das Land. Einzig einige Schweine und Hühner hielt er noch.“ Robert, der nach dem Tod seiner Eltern den Hof erbte, hatte selbst keine Ambitionen für die Landwirtschaft. Er war im Finanzwesen tätig.


Das Kleine Haus

Direkt neben der Meierei liegt das Kleine Haus, das wir im August 2017 gekauft haben. Für uns ist es vor allem wegen des Grundstückes interessant: Der 600 Quadratmeter große Garten liegt direkt neben der Meierei. Da das Haus allerdings sehr sanierungsbedürftig, ist seine Zukunft noch unklar. Erstmal wird es uns jedoch Wohnraum bieten.